Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Murǧiʾa, einer frühislamischen Bewegung, die sich wahrscheinlich im Laufe des ersten Schismas bildete, bei der es um die Frage ging, wer der rechtmäßige Nachfolger des Propheten Muhammad sein sollte. Diese Bewegung zeichnete sich dadurch aus, dass sie sich eines Urteils bezüglich der Frage des rechtmäßigen Herrschers enthielt und jeden, der das Glaubensbekenntnis vollzog (unabhängig von seinen jeweiligen Taten) auch als gläubige/n MuslimIn ansah, was wiederum sowohl auf politischer als auch auf theologischer Ebene neue Perspektiven öffnete.